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Anonymes Telefonieren per Tauschb?rse f?r Handykarten
Zitat:
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Heute startet der AK Vorratsdatenspeicherung eine Tauschb?rse f?r Prepaid-Handykarten. Nach dem Start der Verbindungsdatenspeicherung soll damit eine anonyme Nutzung des Telefons weiter gew?hrleistet sein. Das Angebot des AK Vorrat ist insbesondere an Personen gerichtet, die sensible Gespr?che f?hren m?chten - vertrauliche Beratung, Information von Journalisten oder staatskritische Vernetzung.
Handykarten k?nnen zwar anonym gekauft werden, in der Regel ist zur Freischaltung jedoch die Personalisierung notwendig. Von den Daten, die durch die Registrierungspflicht anfallen, wird reger Gebrauch gemacht: Laut Bundesnetzagentur seien allein 2006 ?ber 3 Millionen Abfragen von Kundendaten der Telekommunikationsanbieter bekannt, Polizei, Zollfahndung, Geheimdienste, Finanzdienstleistungsaufsicht und Zoll haben laut AK Vorrat sogar einen Online-Zugriff auf Name, Anschrift und Geburtsdatum der Rufnummerninhaber. Abfrageberechtigt sind ?ber 1.000 Beh?rden.
Mit der Handykarten-Tauschb?rse soll der Beweiskraft dieser Datenabfragen ein empfindlicher Schlag versetzt werden - denn wenn prinzipiell jede einzelne Prepaid-Karte auch getauscht sein kann, wird die Verwertung der abgerufenen Daten schwieriger. Mit der Karten-Tauschb?rse m?ssen einmal mehr somit Grundrechte gegen einen Staat durchgesetzt werden, der an sich selbst daf?r zust?ndig w?re, das Recht auf anonyme Kommunikation zu gew?hrleisten. Wie Patrick Breyer vom AK Vorrat kommentiert:"Jeder hat ein Recht auf anonyme Kommunikation. Es ist selbstverst?ndlich, dass man Menschen anspricht, ohne seinen Namen zu nennen, und Briefe versenden kann, ohne einen Absender anzugeben."
Die Teilnahme am SIM-Kartentausch ist einfach: zusammen mit einem frankierten R?ckumschlag sendet man eine mit mindestens 10 Euro aufgeladene, freigeschaltete Prepaid-Handykarte zusammen mit ihrer PIN an den Arbeitskreis. Wenige Tage sp?ter erh?lt man eine andere, mit dem gleichen Betrag geladene Karte zugeschickt. Der AK garantiert, dass keine Daten der Teilnehmer protokolliert werden - im Unterschied zu anderen Anbietern freigeschalteter Prepaid-Karten, welche prinzipiell Zugriff auf Kunden- und ?berweisungsdaten der Teilnehmer haben. Der "Oldschool"-Ansatz per Briefpost schafft hier ein entscheidendes Plus an Anonymit?t.
Einziger Haken: man muss damit leben, dass auch die - mit den eigenen Daten freigeschaltete - Prepaidkarte von Nutzern des Tauschrings verwendet wird. Breyer geht davon aus, dass keine rechtlichen Folgen zu bef?rchten sind - eben weil die Beweiskraft der Kundendaten bei Teilnahme an einer Tauschaktion quasi gegen Null geht. Insbesondere wies er darauf hin, dass Kriminelle schon seit langer Zeit noch zahlreiche andere M?glichkeiten zum anonymen Telefonieren haben und diese auch nutzen.
Die Datenspeicherung bei den Prepaid-Nutzern ist f?r die Kriminalit?tsbek?mpfung somit vollkommen sinnlos. Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung weist dar?ber hinaus darauf hin, dass der Tausch von Handykarten vollkommen legal ist.
Wer am Tausch der SIM-Karten mitmachen will, schickt seine Prepaid-Karte an
Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung
Marcus Brauner
Hilgenborn 22
34593 Kn?llwald Remsfeld
Weitere Informationen zur Kartentauschb?rse finden sich beim AK Vorrat.
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quelle: gulli.com
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